Traurige Angela Merkel
Angela :-( Merkel

Es hat zurückgemerkelt. Die werte Frau Bundeskanzlerin sitzt weiterhin auf ihrem sicherlich formschönen Gesäß und lässt ihre Untergebenen Briefe beantworten. Natürlich hat die werte Frau Bundeskanzlerin viel zu tun. Deswegen kann sie weder selbst auf erzürnte Briefe antworten, noch Leute einstellen, die vor dem Beantworten dieser Briefe die obskure Kulturtechnik des verstehenden Lesens anwenden könnten. Wäre dies nämlich der Fall gewesen, hätte nicht nur Ulf eine sinnvolle Antwort erhalten, sondern auch die Hundertschaft der Mitarbeiter meines Arbeitgebers, die diesen Brief nach Berlin geschickt hatten.

Ich will mich gar nicht darüber aufregen, dass es dem Brief an Respekt mangelt, weil sowohl eine Anrede falsch war((Eine unserer beiden Heimleiterinnen wurde als „Herr Klein“ angesprochen.)) und auch noch Rechtschreibfehler in den Textbausteinen, die als Antwort-Alibi durchgehen sollen, lauern. Dreist ist es, dass lediglich auf den Aspekt der Rekrutierung von Hartz-IVlern für die Pflege((statt qualifizierten Pflegekräften aus dem Ausland)) eingegangen wird, der lediglich ein Randaspekt des Briefs war. Dass „Qualitätsstandards gerade nicht abgesenkt werden sollen“, soll als Beruhigung durchgehen, stellt aber lediglich den üblichen miesen Witz dar, weil Pflege ja keine Industrie mit bezahlter Lobby hat.((wie Energieriesen, Banker oder Pillendreher)).

Aber es ist ja kein Wunder, dass die Kritik an Wortwahl der Kanzlerin und die überfällige gewünschte öffentliche Würdigung der Pflege kein Thema waren. Es reicht ja, wenn der Standup-Comedian aus dem Kabinett den Schenkelklopfer „2011 ist das Jahr der Pflege“ loslässt. Damit kann man Pflegekräften sicherlich das Maul stopfen. Und mit dem drängendsten sozialen Problem dieses Jahrhunderts weiter das machen, was schon Generationen von Politikern vorher gemacht haben: Ignorieren.

Update (2011-02-09): Unser Vorstand meint, die von mir formulierte Antwort, sei zu undiplomatisch. Er hat sie daher umgestrickt und merklich entschärft. Die entschärfte Version trifft nicht mehr recht meine Gefühlslage, die auch nach mehr als zwei Woche noch knapp unterhalb eines geschwollenen Kamms liegt, auch wenn sie möglicherweise mehr erreichen kann. Aber sie gibt mir die Chance, selbst noch mal nachzuwürzen und meine echauffierte Antwort dann persönlich abzuschicken. Diese werde ich dann auch hier publizieren.

Update (2013-03-18): Frau Merkel hat verstanden und sich öffentlich geäußert. So schnell geht das. Nur zweieinviertel Jahre später. Und Wilfried Schmickler kommentiert dies treffend.

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